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  Halmstads BK  
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      Hammarby IF      
  Halmstads BK Offiziell
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  Hammarby IF Offiziell
1. Liga Schweden 2008 - Mittwoch, 2. Juli 2008, 19:00 Uhr
Halmstads BK - Hammarby IF (1:0) 1:1

Spielort: Örjans Wall, Halmstad
Zuschauer: 10.309
HBK: Bahne - P.Johansson, Westerberg (88. E.Kujovic), Jönsson, Rosén - A.Kujovic (74. Arvidsson), A.Johansson, Anselmo, P.Larsson - M.Olsson (84. S.Johansson), Raskaj
HIF: Shaaban (30. Björklund) - Sosseh, Törnstrand, Jensen, Laitinen - Chanko, Castro-Tello (65. Guterstam), Zengin, P.Andersson - Davies, Paulinho (84. Helg)
Tore:
1:0 Anselmo (14., Vorarbeit A.Kujovic),
1:1 Davies (80., Vorarbeit P.Andersson)
Schiedsrichter: Markus Strömbergsson (Gävle)
Rote Karte: Anselmo (71., Halmstad, grobes Foulspiel)


Da ich schon mehrmals in Norwegen und Dänemark zum Fußballschauen war, stand natürlich mit Schweden auch das dritte der skandinavischen Länder ganz oben auf meiner Liste der Fußballnationen, wo man unbedingt noch einmal hin muss. Mitten in dieser Woche ging es also für mich dann endlich das allererste Mal nach Schweden zu einer kleinen Groundhoppingtour. Nach längerer Recherche war klar, dass die Südwestküste des Königsreiches mein bevorzugtes erstes Schweden-Ziel ist. Dort gibt es die meiste Auswahl und die größte Dichte an interessanten Erst- und Zweitligaklubs und außerdem jede Menge schöner Sandstrände (was ja bei einem Urlaub im Juli eines Jahres auch nicht unbedingt verachtungswürdig ist). So machte ich mich an diesem Dienstagmorgen Richtung Kiel auf, das ich schließlich nach vierstündiger, monotoner Autofahrt durch die vielen Baustellen auf der A1 und A7 erreichte. Nach ein bisschen Herumgammeln in der nicht besonders schönen Kieler Innenstadt fuhr ich dann auch schon kurz hinüber zum Schwedenkai, wo ich am Nachmittag für die Nachtfähre nach Göteborg eincheckte. Nachdem das Schiff mein Auto und mich verschluckt hatte, startete dann am Abend pünktlich um 19:00 Uhr meine erste Reise nach Schweden. Wegen der vielen Restaurants, Kneipen und sonstiger Freizeiteinrichtungen an Bord gestaltete sich die Fahrt gen Schweden sehr kurzweilig.


Am nächsten Morgen um 10:00 Uhr erreichte ich ebenso pünktlich Göteborg, mit fast 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Schwedens. Nicht ohne mal wieder zu erfahren, dass ich scheinbar wie ein potenzieller Säufer aussehe, denn wie bei fast allen meinen Fährreisen nach Skandinavien zuvor auch wurde ich auch dieses Mal bei der Ankunft direkt von der Polizei herausgewunken und musste "ins Röhrchen pusten". Danach ging es also erst mal ins Zentrum von Göteborg. Das Parkhaus von "Nordstan", der größten Einkaufsmall der Stadt, hatte ich mir vorher im Internet als Fahrtziel herausgesucht, wegen des Preises und der zentralen Lage mitten in der City. Dort in der Mall stand zunächst einmal ein ausgiebiges Frühstück auf dem Programm, danach schaute ich mir die Sehenswürdigkeiten der Metropole an und beschloss spontan, irgendwann hierhin zurückzukehren. Schließlich gibt es auch hier jede Menge interessanter Fußballklubs und sehr ansehnliche Fußballstadien. In der zweitgrößten Stadt Schwedens fand in dieser Woche zufälligerweise an verschiedenen Orten das größte Jugendhandballturnier der Welt statt, und so verging die Zeit wie im Fluge (... und ich entdeckte meine Leidenschaft für skandinavischen Frauen-Handball.)

Denn ich hatte an diesem Tag ja noch ein anderes Ziel: Halmstad. Ich fuhr von Göteborg aus
 über die Autobahn E6 1,5 Stunden wieder Richtung Süden, checkte schnell in das vorher reservierte Hotel in Innenstadtnähe ein, und schaute mir anschließend die beschauliche Kleinstadt an, die für schwedische Verhältnisse mit fast 60.000 Einwohnern eine Großstadt ist. Weil es dort aber nicht wirklich allzuviel zu sehen gab, und dieser Tag ein wunderschöner Sommertag mit Temperaturen um die 30°C war, fuhr ich spontan noch weiter nach Tylösand, Schwedens vielleicht schönstem aber sicherlich mondänsten Strand, mit modernen Villen und einem großen Golfplatz nebenan. Dort setzte ich mich an den Strand und genoß das herrliche Sommerwetter. Dazu fanden in direkter Strandnähe einige gut besuchte Konzerte schwedischer Rockbands statt. Es war es so schön, dass ich fast vergaß, dass ich ja eigentlich wegen etwas anderem hierhin gekommen war. Der Strandclub in Tylösand gehört übrigens dem bekanntesten Sohn der Stadt, dem Musiker und Songschreiber Per Gessle, der in Schweden mit seiner Band "Gyllene Tider" Legendenstatus besitzt und international zusammen mit Marie Fredriksson als Roxette bekannt wurde.

 

Später ging es dann mit dem Auto in den Norden der Stadt, denn an diesem Abend stand im "Örjans Vall" in der schwedischen Eliteklasse, der Allsvenskan, das Duell des heimischen Halmstads BK gegen Hammarby IF aus der Hauptstadt Stockholm auf dem Programm. Bei meiner Schweden-Fußballpremiere entwickelte sich leider ein langweiliges Spiel ohne viele Höhepunkte. Nach 20 Minuten waren die Gastgeber in Führung gegangen, als sich Emir Kujovic auf der rechten Seite schön durchsetzte und die Mitte auf den Brasilianer Anselmo passte, der nur noch einschieben musste. Zehn Minuten vor dem Ende gelang dem US-Amerikaner Charlie Davies noch der Ausgleich für die Hauptstädter. Beide Klubs lagen damals nach 12 von 30 Spielen im gesicherten Tabellenmittelfeld der schwedischen Eliteliga.

Halmstads Stadion, "Örjans Vall", versprüht schon einen sehr individuellen Charme. Auf den beiden Längsseiten gibt es zwei überdachte Tribünen, dazu auf den beiden Hintertorseiten noch jeweils die typisch schwedischen provisorischen Holztribünen. Trotz 10.000 Zuschauern war die Stimmung heute allerdings sehr mau, weil bei den Anhängern der Gastgeber gerade einmal 50 Leute für Stimmung sorgten. Der Gästeblock blieb an diesem Abend leider fast leer und die restlichen Gästefans aus dem fernen (sechs Autostunden entfernten) Stockholm verteilten sich überall im Stadion, so dass es von Gästeseite auch keine akustische Unterstützung gab. Die aktive Fanszene von Hammarby fehlte auf jeden Fall. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob sie dieses Spiel boykottierten oder es aus anderen Gründen nicht nach Halmstad geschafft hatten. Kaum zu glauben ist allerdings, dass das Stadion, das heute schon aus allen Nähten platzte, eine Kapazität von 15.500 Plätzen haben soll. Der Name "Örjan" kommt übrigens vom heiligen Georg, auf schwedisch "Sankt Göran" oder "Ridder Örjan".

"Halmstads Bollklub" (zu deutsch überraschenderweise: "Halmstads Ballklub") wurde im Jahre 1914 gegründet und gilt in Schweden als Verein, der mit geringem Aufwand immer relativ viel Erfolg hat. Obwohl das Budget des Klubs stets knapp ist, wurde man schon viermal Schwedischer Fußballmeister (1976, 1979, 1997 und 2000), einmal Schwedischer Pokalsieger (1995) und gehörte insgesamt 54 Jahre der Allsvenskan, der höchsten schwedischen Spielklasse an. Viele talentierte, junge Spieler beginnen ihre Karriere bei HBK, und nutzen den Klub für einen Sprung zu einem größeren Verein oder einer größeren Liga. Der bekannteste Spieler, den Halmstad in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat, dürfte der 75-malige schwedische Nationalspieler "Freddie" Ljungberg sein, der seine Karriere bei HBK begann und später in der Premier League für den FC Arsenal und West Ham United kickte.


Am nächsten Tag ging es dann noch einmal 1,5 Stunden weiter Richtung Süden nach Malmö.