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  Djurgårdens IF  
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        Kalmar FF        
  Djurgårdens IF Offiziell
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  Kalmar FF Offiziell
1. Liga Schweden 2010 - Sonntag, 18. Juli 2010, 18:00 Uhr
Djurgårdens IF - Kalmar FF (0:1) 0:2

Spielort: Olympiastadion (Stockholms Stadion), Stockholm
Zuschauer: 8.112
DIF: Touray - Ceesay, Lyyski, Toivio, Kuzmanovic - Youssef, Perovuo (67. Ekong), Hämäläinen, Rajalakso (52. Touma) - Oremo, Jonson (55. Igboanaike)
KFF: Wastå - Nouri, Lantz, Larsson, Augustsson - Sobralense (90. Bertilsson), Rydström, Ålander - Eriksson (90. Sacramento), Ricardo Santos, Dauda (69. Mendes)
Tore:
0:1 Dauda (6.),
0:2 Mendes (74.), 
Schiedsrichter: Stefan Johannesson
Gelb-Rot: Ekong (67., DIF, wiederholtes Foulspiel)


An diesem Sonntag Nachmittag ging es ins alte Olympiastadion, das vor fast einhundert Jahren für die Olympischen Sommerspiele 1912 erbaut worden war. Das "Stockholms Stadion", wie es auch genannt wird, liegt im noblen Stadtteil Östermalm, ist sehr gut erhalten, hat seinen ursprünglichen Charakter aus den 1910er Jahren erhalten und fasst derzeit noch etwas mehr als 14.000 Zuschauer. Von 1912 und bis 1936 war es die fußballerische Heimat von AIK. Seit dem Umzug von AIK 1937 ins neue Nationalstadion nach Solna ist es die Heimat von Djurgårdens IF. Vom Hauptbahnhof ("T-Centralen") in Stockholm sind es nur zwei Stationen mit der U-Bahn bis zur Station "Stadion". In unmittelbarer Nähe des Stadionareals liegen Sporthochschule, Technische Hochschule und Universität. Allgemein ist Östermalm der Stadtteil Stockholms, wo sich der Großteil des Nachtlebens abspielt und wo eher die wohlhabenderen Einwohner leben und ihre Villen stehen haben.

Vor dem heutigen Spiel wurde noch die eigentliche Heimat von DIF, der Stadtteil Djurgården, ausführlich erkundet. Bei erneut herrlichem Sommerwetter (blauer Himmel und wieder mehr als 30°C) ging es per Fähre von Insel zu Insel im "Venedig des Nordens", wie Stockholm völlig zu Recht genannt wird. Die Halbinsel
 Djurgården ist dabei perfekt für einen Sommerausflug geeignet, mit dem Vasa-Museum, wo das 1628 auf seiner Jungfernfahrt gesunkene Prachtschiff sehr gut erhalten zu sehen ist, oder mit dem "Gröna Lund Tivoli", einem großen Freizeitpark mit Achterbahn, Kettenkarussell usw. und auch einem "Tirolerpark", wo man im Biergarten gemütlich sein Weißbier trinken kann und zu guter Letzt mit dem riesigen und wunderschönen Freilichtmuseum "Skansen", wo man neben authentischen Häusern, Möbeln, Werkzeugen aus der schwedischen Geschichte auch lebendige Elche, Rentiere und Braunbären sehen kann (bisher hatte ich gedacht, dass es Elche in Schweden nur als Stofftiere gibt). Im Allgemeinen stehen Freilichtmuseen nicht ganz oben auf meiner Liste der Sehenswürdigkeiten, die ich an einem Ort gerne besuchen würde, aber Skansen, das 1891 als erstes Museum seiner Art eröffnet wurde, fand ich wirklich toll und war im Nachhinein für mich einer der Höhepunkte beim Sightseeing in Stockholm.


Aber zurück zum Fußball: Eine fantastische Atmosphäre herrschte 74 Minuten lang (bis zum diese Partie entscheidenden 0:2) im alten Olympiastadion von Stockholm. Neben dem schönen Wetter und der schönen Stadionperle sorgten vor allem die Anhänger der Gastgeber im ca. zu 2/3-gefüllten Rund für eine sehr gute Stimmung. Besonders die Wechselgesänge zwischen den aktiven Anhängern auf der Gegenseite und der Haupttribüne waren zeitweise so brachial laut, dass sie bei mir für Gänsehautgefühl sorgten. Die etwa 50 Gästefans beschränkten sich weitestgehend darauf, sich in der Sonne zu aalen. Nur nach dem Tor zum 0:2 hörte man mal zaghafte Gesänge aus dem Gästeblock.

Die Spieler der Gastgeber lieferten dagegen eine sehr sehr schwache Leistung ab, während die Gäste aus Kalmar sehr clever agierten und am Ende hochverdient 2:0 siegten. Eigentlich hätte der Auswärtssieg sogar noch viel höher ausfallen können, aber der beste Spieler der Heimelf und Publikumsliebling, Keeper Pa Dembo Touray, verhinderte mit einer engagierten Leistung noch Schlimmeres für die Gastgeber. Der 1,98 m große und 105 kg schwere gambische Nationaltorwart, der inzwischen eine lebende Legende beim Hauptstadtklub ist, zeigte sich vor allem in 1:1-Situationen bärenstark, was auch absolut nötig war, denn mehr als nur einmal wurde ein Angreifer der Gäste schön freispielt und tauchte alleine vor seinem Tor auf.

Djurgårdens IF kommt ursprünglich aus Djurgården (= Tiergarten), einem Stadtteil im Osten von Stockholm. Man wurde bislang (Stand: 2010) elf Mal Schwedischer Meister (das letzte Mal 2005) und vier Mal Schwedischer Pokalsieger (das letzte Mal ebenfalls 2005). Nachdem DIF zu Beginn des neuen Jahrtausends zu den schwedischen Spitzenklubs mit u.a. den Meistertiteln 2002, 2003 und 2005 gehörte, gab es seit der Saison 2008 einen kontinuierlichen sportlichen Abstieg. Der eher mittelmäßigen Saison 2008 folgte Abstiegskampf 2009, wo DIF erst in den Relegationsspielen gegen den Dritten der zweiten Liga den Klassenerhalt sichern konnte. Seitdem kämpfte DIF jedes Jahr nur gegen den Abstieg.

Die Gäste von Kalmar FF können noch nicht so viele Erfolge wie die Gastgeber aus Stockholm vorweisen. 2008 war der bisherige Höhepunkt der Vereinsgeschichte, als man zum ersten und bislang einzigen Mal Schwedischer Fußballmeister werden konnte. Dazu kommen drei Pokalsiege aus den Jahren 1981, 1987 und 2007. Zwischen 1949 und 1955 spielte man erstmals vier Jahre lang in der schwedischen Eliteliga (Allsvenskan). Nach einigen Jahren in der Versenkung war erst 1976 wieder der Aufstieg in die Allsvenskan gelungen und es folgte ein relativ erfolgreiche Zeit mit den beiden Pokalsiegen in den 1980er Jahren. 1985 verschwand man aber wieder in der Versenkung und wurde zwischenzeitlich bis in die dritte Liga durchgereicht. Erst 2003 gelang wiederum der Aufstieg in die Eliteklasse des schwedischen Fußballs und KFF hält sich seitdem relativ erfolgreich dort.