Österreich
- Deutschland (0:1) 1:2
Spielort: Ernst-Happel-Stadion, Wien
Zuschauer: 50.865 (ausverkauft)
ÖFB: Gratzei - Klein, Scharner,
Pogatetz, C.Fuchs - Dag (66. Junuzovic), Kulovits, Baumgartlinger,
Alaba
- Harnik (81. Royer), Hoffer (87. Janko)
DFB:
Neuer
- Lahm, Friedrich, Hummels, Schmelzer - Khedira (69. Badstuber), Kroos
(90. Aogo) - Th.Müller, Özil, Podolski
(66. Schürrle) - Gomez
Tore:
0:1 Gomez (44., Vorarbeit Friedrich),
1:1 Friedrich (50., Eigentor, Vorarbeit Alaba),
1:2 Gomez (90., Vorarbeit Lahm)
Schiedsrichter:
Massimo Busacca (Schweiz)
Wieder
einmal stand ein langes Wochenende in einer meiner
Lieblingsstädte
auf dem Programm: Vienna calling! Diese kleine
Tour begann am Himmelfahrtstag mit der etwa sechsstündigen
Fahrt
per Pkw bis zum Zwischenziel nach Passau,
wo wir in der sehr ansehnlichen Altstadt, mit schönem Blick
auf
die Donau und die großen Kreuzfahrtschiffe, die teilweise
über Wien bis nach Budapest fahren, nächtigten, bevor
wir
dann
am Freitag Morgen die letzten 280 km bis nach Wien
zurücklegten,
wo bereits an diesem Abend das Qualifikationsspiel, das der Anlass
für diesen Ausflug
war, stattfinden sollte. Für dieses Wochenende hatte ich extra
eine
große Ferienwohnung in der Innenstadt bei Hapimag gebucht, so
dass der Freitag Nachmittag und
der gesamte Samstag exklusiv für Sightseeing und Bummeln in
der
einfach wunderbaren Stadt
Wien zur Verfügung standen. Wie immer, wenn Engel reisen,
spielte das Wetter spielte auch wieder absolut mit, bei fast
durchgehend blauem Himmel, Sonnenschein und Temperaturen über
30°C.
Bei
immer noch schwülwarmen 25°C am späten Abend
gelang
dem deutschen Team in letzter Sekunde doch noch der schon nicht mehr
für möglich gehaltene Sieg gegen den heute
über sich
hinaus wachsenden Nachbarn. Für
das DFB-Team bedeutete dieser Erfolg einen ganz wichtigen Schritt in
Richtung Qualifikation
für die folgende Europameisterschaft 2012 in Polen und der
Ukraine. Durch das zeitgleiche 1:1 der Türkei in Belgien war
der Vorsprung auf den größten Konkurrenten auf
inzwischen acht Punkte angewachsen, nach sechs von zehn Spielen. Sechs
Siege in
sechs Spielen sorgten aus deutscher Sicht für einen
beruhigenden
Vorsprung auf die Konkurrenz aus Belgien und der Türkei.
Zwei
späte Tore sicherten den schwarz-weißen
Gästen an diesem Abend im
Ernst-Happel-Stadion in Wien den glücklichen Sieg gegen
Österreich. Kurz vor der Pause hatte Mario Gomez das deutsche
Team mit
1:0 in Führung gebracht, kurz nach der Pause waren die
Österreicher durch ein Eigentor von Arne Friedrich zum
Ausgleich
gekommen und waren am Ende sogar dem Siegtor näher als das
deutsche Team. Als man sich schon auf einen glücklichen, aber
trotzdem natürlich wichtigen Punkt eingerichtet hatte, schlug
wiederum Gomez in der 90.
Minute per Kopf zu und erzielte das 2:1-Siegtor.
Die
ca. 45.000 österreichischen Fans unter den 50.000 Zuschauern
sorgten für eine grandiose Stimmung und peitschten ihr Team 90
Minuten nach vorne, voller Motivation und Euphorie den großen
Nachbarn aus Deutschland endlich einmal schlagen oder wenigstens
ärgern zu können. Immer wieder schallte das
typische
"Immer wieder Österreich" durch das Stadion und auch beim
obligatorischen "Wer nicht hüpft, der ist ein Piefke" war der
Mitmachfaktor sehr hoch. Aber am Ende feierten wie immer nur die
deutschen Anhänger, während die Heimfans
enttäuscht und
ruhig nach Hause gingen. Das Wichtigste für mich war, den
überraschenden und nicht mehr für möglich
gehaltenen
Torpogo in der 90. Minute verletzungsfrei überstanden zu
haben.
Dreckige, unverdiente Auswärtssiege mit dem Siegtor in der 90.
Minute sind doch irgendwie die allerschönsten Siege.
Am
Sonntag nach dem Spiel spulten wir schließlich die kompletten
950 km an einem Tag
ab, um am späten Abend wieder zurück in Bochum zu
sein. Diese
Rückfahrt werde ich sicher nicht so schnell vergessen, denn es
wurde einiges geboten. In einer Art "Gewitter-Hopping" fuhr man
wirklich von
einem Gewitter zum nächsten, und das wunderschön
untermalt
von 11-stündigem Dauerregen. Ich habe sie zwar nicht
gezählt,
aber ich habe in meinem Leben zuvor noch nie so viele Blitze und
Starkregenschauer auf einmal
an einem einzigen Tag gesehen.
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